Und da ist er auch schon wieder vorbei, der 4. Münchner Fotomarathon #ffm15 …

Vielen Dank an das Orga-Team, das wieder für einen reibungslosen Ablauf gesorgt hat und dieses spannungsgeladene Kreativevent erst möglich macht ;o)

Die ersten 3 Jahre war die Zentrale immer im Hofbräukeller, dieses Jahr wurde auf den Löwenbräukeller in der Nymphenburger Strasse umgeschwenkt, der auch jede Menge Platz für alle Teilnehmer bot, die sich vorher, zwischendurch oder nach der Abgabe der Bilder eine Stärkung oder Nervennahrung gönnen wollten ;o)

Wie immer völlig unplanbar und überraschend wurden um kurz nach 11:00 Uhr nach einer kurzen Ansprache von Arnd die Zettel mit den ersten 6 Begriffen verteilt. In der Ansprache wurde bereits das Hauptthema *Haste Töne – Kinderlieder* verraten, bei dem einigen im Biergarten schlagartig Ihre Nüchternheit bewusst wurde.

Nach der Ansprache gab es die langersehnten Blätter mit dem 1. Themenblock:

  1. Das Wandern ist des Müllers Lust
  2. Kommt ein Vogel geflogen, setzt sich nieder auf mein‘ Fuß
  3. Wer will fleißige Handwerker seh’n?
  4. Hänschen klein, ging allein
  5. Ein Männlein steht im Walde
  6. Backe, backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen

Für viele gabs nun noch eine Brainstorming & Pieselpause, und dann schwirrten die Teilnehmer in alle Himmelsrichtungen auseinander, um ihren Gedanken und Plänen nachzugehen – oder um diese zu sammeln und zu finden.

Zumindest fürs erste Thema war meine Idee recht schnell da, schliesslich parkte mein Wagen unweit vom Biergarten und mir fehlte nur noch ein Baguette als *Verpflegung* von der nächsten Bachwarenvertriebslokalität.

Also schnell ein Baguette gekauft, auf der Hutablage ein passendes Equipment für eine Wanderung drappiert und so war um 11:43 Uhr das erste Bild, inclusive meiner Startnummer 155 für die einfache Identifizierung der Bilderserien fertig ;o)

Beschr 01

[Bild 1 - Das Wandern ist des Müllers Lust]

 

Zum 2. Thema lief ich Richtung Königsplatz in der Hoffnung, eine Statue zu finden, auf der sich *Vogelreste* ablichten liessen oder vielleicht eine gefundene Feder … nachdem weder die gefundenen Füße verwertbare Spuren zeigten, noch sonderlich fotogen waren, fiel mir die *Schwalbe* aus Schulzeiten ein … Diese war schnell gebastelt und mit etwas Futter vom Baguette auf dem Schuh positioniert und um 12:13 Uhr als 2. Motiv abgelichtet.

Beschr 02

[Bild 2 - Kommt ein Vogel geflogen, setzt sich nieder auf mein‘ Fuß]

In der Nähe waren einige Baustellen, was zumindest schon einmal gut zum Thema fleissige Handwerker passte. Aber das passende Motiv lief mir zunächst nicht über den Weg – einen einfachen Bauwagen wollte ich dann doch nicht nehmen …
Hinter der Hochschule für Fernsehen und Film fand ich eine Baustelle, die sich in einem seitlich davor stehenden Haus mit schwarzer Verkleidung spiegelte. Mit der Aufteilung, linke Seite des Bildes schwarz mit Spiegelung und rechte Seite hell mit dem eingerüsteten Haus gefiel es mir schon ganz gut.
5 min später lief ich allerdings in einer Seitenstrasse an der Handwerkskammer vorbei und fand dort mein 3. Motiv um 12:29 Uhr.

Beschr 03

[Bild 3 - Wer will fleißige Handwerker seh’n?]

Beim kleinen Hans dachte ich auch zuerst an ein Kind, was alleine über eine Wiese oder einen Weg entlang geht. Einen kleinen Lockenkopf entdeckte ich auch, aber gerade als ich rübergehen wollte, um den Vater zu fragen, fing der Kleine an zu schreien und wurde in seinen Kinderwagen verfrachtet.

Mit offenen Augen lief ich auf dem Weg Richtung Marienplatz am Schuhhaus Klein vorbei – auch wenn man ohne Schuhe gehen kann, haben die Schuhe ja schon den Zweck des Gehens und der Name Klein passte in meiner Phantasie sehr gut um 13:29 Uhr ins 4. Bild.

Beschr 04

[Bild 4 - Hänschen klein, ging allein]

Die Idee fürs nächste Bild war vorher schon da - ein Pils im Wald. Vielleicht nicht das originellste aus der Ideenbörse, aber immerhin etwas. Auch wenn ich zunächst ein Jever ins Gehölz stellen wollte, kaufte ich im Kaufhof einen Kräuterseitling und klemmte ihn an einem Baum fest. Erst versuchte ich, noch mehr Wald in den Hintergrund zu bekommen, aber da die verfügbaren Äste alle relativ dick waren, entschied ich mich dazu, den Wald grösstenteils auf die Baumrinde zu beschränken und hatte Bild Nr. 5 um 14:04 Uhr abgehakt.

Beschr 05

[Bild 5 - Ein Männlein steht im Walde]

Nachdem bis zur Übergabe des nächsten Themenblocks noch fast eine Std. Zeit war, gab es hier erst einmal eine kleine Erfrischung in Form eines Espresso und eines Pastis ;o)

Auf dem Weg zum Sendlinger Tor hatte ich auf eine Bäckerei gehofft, mit deren Kuchenbuffet dann Thema Nr. 6 abgearbeitet werden könnte – das wurde aber nixxx und ich schlenderte erst einmal zum Treffpunkt.

Pünktlich ab 15 Uhr gibt’s an der üblichen Zwischenstation am Sendlinger Tor den 2. Themenblock:

  1. Auf der Mauer, auf der Lauer
  2. Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
  3. Oh Du lieber Augustin
  4. Hey, Pippi Langstrumpf
  5. Drei Chinesen mit ‚nem Kontrabass
  6. Zeigt her Eure Füße, zeigt her Eure Schuh‘

Ja nee, iss klar … wer hat alles schonmal einen Bi-Ba-Butzemann gesehen? Siehste …

Aber hilft ja nixx, erstmal weiter um das letzte Puzzleteil des 1. Themenblocks auf die Speicherkarte zu bannen.

Eine spontane Idee, die Sonnenblende des Objektivs in einem Sandkasten als Förmchen für einen Sandkuchen zu nehmen musste ich aufgrund fehlenden Sandkastens dann doch verwerfen - die sind in der Münchner Innenstadt jetzt nicht sooo häufig anzutreffen. Aber in der nächsten Passage war dann das Cafe Guglhupf und da deren Logo so schön mit Hintergrundbeleuchtung am Haus hing, war um 15:20 Uhr der erste Themenblock fertig. [kleiner Jubel]

Beschr 06

[Bild 6 - Backe, backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen)

Auf zu neuen Taten und den 2. Themenblock angefangen. Aus dem letzten Jahr waren mir noch die Figuren am alten Rathaus in Erinnerung. Die sehen teilweise nicht sooo freundlich aus und ich dachte, da lässt sich doch sicher etwas machen. Den Blick etwas weiter oben, wo die meisten Figuren sitzen, bin ich fast an meinem 7. Motiv vorbeigelaufen, aber der Löwe hängt da auf 2m Höhe, als hätte er nur darauf gewartet, dass ich um 15:29 Uhr vorbeikomme.

Beschr 07

[Bild 7 - Auf der Mauer, auf der Lauer]

Zwar fiel mir zum nächsten Thema erst einmal so gar nicht ein, ausser ein Stuhlkreis, u den der ominöse & virtuelle Bi-Ba-Butzemann herumtanzen könnte – aber dann erblickte ich die Schefflerhöfe und eine Statue eines Schefflers mit Bogen. OK, ein Bogen ist nicht ganz ein Kreis aber tanzen – das ist genau das Ding für so einen Scheffler und schon hatte ich um 15:38 Uhr ein weiteres Thema fertig.

Beschr 08

[Bild 8 - Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann]

Die Idee, [Oh Du lieber Augustin] mit einem Augustiner darzustellen haben wahrscheinlich ein grossteil der Aspiranten auch gehabt. Zwischendurch dachte ich noch daran, eine Runde zum Karl Valentin Musäum zu laufen, weil er ja auch immer gerne den dummen August gespielt hat. Dann stand aber in einer Ecke eine leere Flasche Augustiner und diese Entscheidung der Hopfengötter hab ich dann um 15:57 Uhr akzeptiert.

Beschr 09

[Bild 9 - Oh Du lieber Augustin]

Leider spiegelten sich in den Scheiben der ansprechend gestalteten Strumpfhäuser so sehr die Umgebung, dass es nicht möglich war, davon ein ansprechendes Bild für farbenfrohen Strümpfe der Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrup zu erwischen ;o(
In einem weiteren Schaufenster war dafür ihr kleiner Herr Nielsson, oder zumindest ein enger Verwandter von ihm aus Gips zur Dekoration verdonnert worden. Um 16:13 Uhr fand er den Weg in die Verewigung als Bild Nr. 10 und brachte mich damit einem erfolgreichen Abschluss einen Schritt näher.

Beschr 10

[Bild 10 - Hey, Pippi Langstrumpf]

Ab hier machte ich mich auf den Rückweg Richtung Löwenbräukeller, da ich bereits wusste, wo das letzte Bild stattfinden würde. Die Hoffnung, 3 Chinesen zu treffen war auf dem Weg allerdings nicht sooo gross – was zu der Zeit auch sehr gut zu meinem kreativen Tiefschlaf zu dem Thema passte.

Nach einem Bio-Himbeer-Eis dachte ich mir, dass so 3 Chinesen ja auch mal eine Pause brauchen und gingt dann auf die Suche nach 3 verlassenen Plätzen, die ich in einem kleinen Hinterhof um 16:53 Uhr fand. Im Nachhinein hätte ich noch ein Schild [Sind gleich wieder da] hinstellen können – das hätte es noch deutlicher rausgebracht. Aber vielleicht versteht die Jury den Wink mit der Holzbank ja auch so.

Beschr 11

[Bild 11 - Drei Chinesen mit ‚nem Kontrabass]

Im Prinzip war ich zu der Zeit eh schon dort, wo ich meine Füße vom 7-stündigen Herumlaufen abkühlen wollte, was ich dann auch gleich umsetzte. Nach der Entfernung von einem ganzen Haufen alter Blätter aus dem Wasser, stellte ich die Schuhe auf den Abfluss und stellte mich so daneben, dass ich etwas nach vorne gebeugt das Arrangement fotografieren konnte. 17:01 Uhr und fertig mit den Bildern ;o)

Beschr 12

[Bild 12 - Zeigt her Eure Füße, zeigt her Eure Schuh‘]

Nach 15 min entspanntem Abkühlen und Ausruhen der Füße hab ich noch die Bilder überprüft. Schliesslich waren da noch ein paar Bilder dazwischen, die ich nicht abgeben wollte. Als alle 12 Bilder passend auf der Karte waren, habe ich das ganze Equipment ins Auto verfrachtet und bin nur mit der Speicherkarte zurück zum Löwenbräukeller um mich einem wohlverdienten Hopfenkaltgetränk zu widmen.

Nach der Abgabe der Bilder gabs vom #Fotomarathon Team noch wie jedes Jahr eine Tüte mit Lektüre und Werbung der Sponsoren sowie die Teilnahmeurkunde überreicht.

Ich bin mal gespannt auf den 19.09.2015 gespannt, wenn die Siegerserien vorgestellt werden. Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie andere das Thema angegangen sind und es umgesetzt haben.
Und 2016 gibt’s dann den 5. Fotomarathon #ffm16 , den ich mir sicher wieder nicht entgehen lassen werde - es ist eine kreative Herausforderung, die man sonst in dieser Weise mit seiner Kamera nicht hat und die einen auch bei jedem Bild fordert.

See you in 2015 ;o)

Für alle, die sich den ganzen Text gegeben haben: Respekt und vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

Golo ;o)